PECH-Regel

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PECH-Regel

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Veröffentlicht von Michael Scholz in OBouldering · 4 Februar 2017
Zwischen Farbenlehre und PECH-Regel

Du hast dich nicht genug aufgewärmt! Das sind die letzten Worte die ich noch im Gedächtnis habe.



Wie so oft sitze ich mal wieder im Auto. Der Weg ist wie gewohnt lang. Eine neue Kletterhalle wartet darauf eingeweiht zu werden, und ich bin wiedermal mit dabei um den Traum anderer Kletterer wahr werden zu lassen. Jedoch gibt es weder Griffe noch irgendeine Wand um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Ich bin für den Bau der neuen Kletterwand zuständig. Die Freude ist nicht allzu groß, es ist Januar und das Wetter perfekt zum bouldern, und ich bin hier in Schweden. Ca. 2 Monate sind geplant und ich kann nur hoffen es geht schneller. So vergehen die nächsten Wochen und Monate sehr langsam, 12 Stunden täglich werden zur Ewigkeit, und umso mehr Zeit ich in der Halle verbringe desto größer wird das Verlangen nach Draußen.

Nun bin ich mitten in der Nacht wieder zu Hause angekommen. Das Bier hat Sven schon kaltgestellt und man beredet die letzten Tage. Gern hätte ich länger gesessen, doch war der Tag samt Fahrt sehr lang. Ausgeschlafen, ja das habe ich. Denn es wartet wie nach jeder Rückkehr ein englisches Frühstück. Der Morgen ist lang, trotzdem kann ich es nicht erwarten wieder heimischen Fels anzufassen und den Duft der Winterluft zu genießen. Sven hat auch schon einen Plan, prompt klingelt das Telefon. Wo geht's hin, daß sind Bubos Worte. Es ist Wochenende und wir gehen an einen in fast Vergessenheit geratenes Stück Fels wo die Stille herrscht und wir uns auch sogleich an dieser Linie proben. Nachdem die Lösung klar ist fehlte nur noch der Dynamo, andem man ständig scheiterte. Ein Durchstieg war heute einfach nicht möglich, es fehlte die Power.

Ein Tag Pause, das muss reichen. Auf geht's, angeblich soll es wärmer werden und keiner ist da, ich mach mich also allein auf den Weg. Im ersten Versuch versaue ich es am Ende selber, der zweite jedoch glückt und "Farbenlehre" ist beendet.Ein paar Tage später geht es in die Höhle. Diesmal sollen es Aufnahmen für "Ion" werden. Zum aufwärmen soll "Sprint" herhalten, das war meine Ansicht die nicht unbedingt geteilt wird.

Es war ein kurzes Schauspiel, denn nach einem Geräusch was nicht zu überhören war, war dieses auch schon vorbei. Ein paar Stunden später sah man die Auswirkung und stellte fest. Muskelabriss am Oberarm. Nun hab ich wieder diesen Satz im Ohr. Du hast dich nicht genug aufgewärmt!!!

Somit bleibt als erste Maßnahme die Pech-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) und ein Blick zurück zur „Farbenlehre“.  


Michael Scholz, 04.02.2017



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